Klimawandel in Hessen: Wie beeinflussen klimatische Veränderungen die Höhlenkonkurrenz zwischen Vögeln, Kleinsäugern und Insekten?

im Auftrag des Fachzentrums Klimawandel Hessen im Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie.

Diese Untersuchung basiert auf brutbiologischen Daten aus 38 Jahren und 5 Gebieten. Die insgesamt rund 500 Nistkästen würden wöchentlich, in einem Gebiet 32 Jahre lang täglich, kontrolliert.

Ziel war die Untersuchung des Einflusses von Klimaveränderungen auf das Brut- und Nistverhalten höhlennutzender Tierarten (Singvögel, Kleinsäuger, Insekten). Dabei standen Bestandesentwicklung, Beginn der Nisthöhlennutzung und Konkurrenzphänomene im Fokus.

Ein Einfluss der Temperatur mit resultierender Bestandszunahme war für Kohlmeise, Blaumeise und Kleiber sowie für Siebenschläfer, Mäuse, Fledermäuse, Wespen und Hornissen nachweisbar. Ein Zusammenhang der Temperatur konnte zudem für das Auftreten der ersten Siebenschläfer, Haselmäuse, Fledermäuse, Wespen und Hornissen sowie den Legebeginn der Brutvögel belegt werden.
Ein Einfluss des Niederschlags auf den Legebeginn konnte nicht nachgewiesen werden.
Eine erhebliche Zunahme der Kleiberbestände könnte mit der zeitlichen Annäherung der Eiablage an die Blattentfaltung der Rotbuche erklärt werden. Diese ist eng mit der Entwicklung von Schmetterlingsraupen verknüpft, die eine wichtige Nestlingsnahrung darstellen.
Der Trauerschnäpper ist die einzige Art mit rückläufigen Bestandszahlen, bis hin zum vollständigen Entfall. Dieser Zugvogel erscheint typischerweise erst später in den Nistkästen und leidet daher vermutlich stärker unter dem zunehmenden Räuberdruck durch Siebenschläfer.
Als erhebliche Veränderung der Konkurrenzsituation wurde die starke Verfrühung der Siebenschläfer identifiziert. Die Überschneidung mit der Brutzeit der Vögel steigt. Der Siebenschläfer ist allen anderen untersuchten Arten überlegen, so dass es zu Plünderungen kommt.

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