
Für dieses Projekt wurden Daten brutbiologische Daten eines Gebiets mit 94 Nistkästen verwendet. Diese wurden über
42 Jahre hinweg wöchentlich kontrolliert.
Die möglichen Einflüsse des Klimawandels auf Vogelarten sind vielfältig. Sowohl positiv als auch negativ wirkende Mechanismen müssen beachtet werden. Höhere Temperaturen könnten die Nahrungsverfügbarkeit im Winter verbessern, höhere Frühjahrstemperaturen jedoch zu einer Desynchronisation (mismatch) von Nestlingsnahrung und Nestlingszeit führen. Sie dürften auch Einfluss auf Brutparameter und die Konkurrenzssituation haben.
Untersucht wurden die Vogelarten Kohlmeise (Parus major), Blaumeise (Cyanistes caeruleus), Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca) und Kleiber (Sitta europaea).
Erhöhte Frühjahrstemperaturen führen zu einem früheren Beginn der Eiablage.
Der Bruterfolg – ohne Nestplünderung – steigt bei fast allen Arten, besonders stark profitiert der Kleiber.
Ein hoher Brutverlust entsteht jedoch durch stark zunehmende Konkurrenz mit Siebenschläfern (Glis glis).
Die Klimaerwärmung wirkt auf verschiedene Arten unterschiedlich stark und wird etablierte Biozönosen langfristig destabilisieren.